Brauchen moderne Banken ein Smartphone-Only-Konto?

Bankomo, 1822mobile und jetzt auch Yomo: Banken strengen sich massiv an, um auch Smartphone-Only-Konten anzubieten. Aber brauchen moderne Banken überhaupt ein Gegenmodell zum N26-Konto für die Generation-Y? Fünf Digital-Spezialisten nehmen Stellung. Hier lest Ihr meinen Meinungsbeitrag.

Zeitgemäßer Kontozugang ist ein Muss – aber Smartphone-Only ist zu schmal gedacht

Banken, Sparkassen und auch FinTechs, die sich mit einem Girokonto-Produkt dem Wettbewerb um die Kunden stellen wollen, müssen selbstverständlich auf der Höhe der Zeit sein. Ein zeitgemäßer Kontozugang via Smartphone gehört dabei definitiv dazu. Allerdings sehe ich keinen vernünftigen Grund, warum der Anbieter den Kunden auf nur einen einzigen Zugangsweg – nämlich den per Smartphone – festlegen sollte.“

Natürlich: Mobile-Only-Girokonten wie N26, YOMO oder 1822MOBILE sind im Moment hip – allerdings eher für die Presse, die sich gern auf solche Angebote stürzt. Aber was ist eigentlich mit den Nutzern, den Kunden? Laut Statista gab es 2015 knapp 100 Millionen Girokonten in Deutschland. In 2017 lässt sich N26 für 300.000 Smartphone-Girokonten in ganz Europa abfeiern. Ganz nüchtern betrachtet haben sämtliche Mobile-Only-Girokonten zusammen in Deutschland gerade einmal einen Marktanteil im Promille-Bereich.“

Also: hinlegen und weiterschlafen? Natürlich nicht!

Baumgarten/Daniel-Krason/bigstock.com

Die Nutzer honorieren es natürlich schon, wenn der Anbieter das Girokonto auf dem Smartphone verfügbar macht – und das idealerweise mit toller UX und passgenau auf die Möglichkeiten des Mediums Smartphone zugeschnitten. Aber ebenso freuen sich die meisten Nutzer, wenn sie darüber hinaus auch andere Kanäle nutzen können: Online-Banking, Third-Party-Anbieter wie Star Money oder Outbank – oder auch mal ganz klassisch die Filiale.

Dabei mag die Devise “mobile-first” insbesondere die junge Zielgruppe ansprechen, “mobile-only” aber halte ich für einen Irrweg. Nicht nur aus Kundensicht, sondern auch mit Blick auf die Anbieter. Eine App lässt immer nur einen bestimmten Funktionsumfang zu, bis es irgendwann unübersichtlich wird.

Ein Mobile-Only-Konto begrenzt insofern irgendwann auch das Cross-Selling-Potenzial für den Anbieter.“ Was fatal sein kann, denn mit dem (meist kostenlosen) Girokonto verdient niemand Geld. Cross-Selling ist insofern überlebensnotwendig.

Davon abgesehen: es ist am Ende ohnehin nicht der Zugangsweg, der das Konto für den Kunden interessant macht – es sind die Funktionen. Das können PFM-Funktionen sein, programmierbare Wenn-Dann-Regeln oder individuelle Geldspartipps auf Basis meiner Umsatz(meta-)daten. Funktionen halt, die mir einen echten Mehrwert über das reine Banking hinaus bieten. Ob diese Funktionen dann mobil angeboten werden oder über andere Zugangswege, ist dann eher zweitrangig.

 

Die Meinungen der anderen Experten lest Ihr im vollständigen Artikel im IT Finanzmagazin:

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