Beitragsbild zu "Das sind die Payment Trends 2021". Das Bild zeigt, wie eine Frau per Smartphone an einem mobilen Bezahlterminal bezahlt

Das sind die Payment Trends 2021

Kein Jahr war so unvorhersehbar wie 2020, und auch 2021 bringt noch viele Unklarheiten. Corona hat den Einzelhandel und damit auch die Payment Branche ordentlich durcheinander gewirbelt. Ist es dann überhaupt sinnvoll, eine Prognose für die Payment Trends der kommenden Zeit zu geben? Ja, denn der Digitalisierungsschub, den wir vergangenes Jahr beobachten konnten, hat einige Entwicklungen vorangetrieben, die den Handel und die Payment-Branche nachhaltig beeinflussen werden. Alexa von Bismarck, Deutschland Chefin des Zahlungsdienstleister Adyen, gibt einen Überblick über vier Payment Trends, die uns 2021 begleiten werden.

1. Kontaktloses Bezahlen – gekommen, um zu bleiben

Es war bereits auf dem Vormarsch, aber nichts hat kontaktloses Bezahlen so sehr vorangetrieben wie die Corona-Pandemie. Während Kartenzahlungen bereits 2018 das Bargeld überholt haben, wurde 2020 ein Zuwachs von weltweit 46% bei der Nutzung von kontaktlosem Bezahlenverzeichnet. Mitarbeiter und Kunden können durch kontaktloses Zahlen über Karte oder Digital Wallets auf dem Smartphone Hygienevorschriften einhalten und das Risiko von Ansteckung reduzieren.

Auch nach der Pandemie wird dieser Payment Trend sicherlich nicht verschwinden: die Verbraucher haben sich an den Komfort gewöhnt und fordern ihn ein. Mittlerweile bieten auch die meisten Banken in Deutschland zumindest eines der gängigen Digital Wallets wie Apple Pay oder Google Pay. Wer noch nicht dabei ist, sollte also 2021 nachziehen – egal ob Bank oder Händler.

2. Digitale Plattformen schaffen Verbindungen zwischen Payment-Lösungen

Das Bild zeigt einen älteren Man, der lässig auf dem Sofa sitzt. Er hat ein Notebook auf dem Schoß und blick auf seinen schlafenden Hund.
Digitale Plattformen bieten innovative Payment-Lösungen (Quelle: Adyen)

Das letzte Jahr hat vor allem kleine Unternehmen dazu gezwungen, sich der digitalen Transformation zu stellen. Im Mittelpunkt: die Umstellung auf digitale Bezahlmöglichkeiten. Die Integration von Zahlungen und Dienstleistungen auf einer einzigen cloud-basierten Plattform bietet die Möglichkeit, bis dahin noch separat behandelte Bereiche eines kleinen Unternehmens zusammenzuführen. Große Namen der Plattformökonomie sind Marktplätze wie Amazon oder eBay.

Nun etablieren sich immer mehr Plattformen für spezifische Branchen, etwa im Bereich Beauty oder Gastronomie. Beispiele hierfür sind die Anbieter Treatwell oder Gastronovi. Kunden können online etwa Termine vereinbaren oder Tische reservieren und die Dienstleistung auch über das System bezahlen. So können Bezahllösungen in Softwareplattformen für fast jeden Sektor integriert werden und auch immer mehr kleine und mittelständische Betriebe können die gleichen Funktionen anbieten wie große Handelsketten. Die Skalierfähigkeit ist somit kein Thema mehr – egal wie groß oder wie klein ein Unternehmen ist.

3. Abo- und Rental Modelle als Payment Trends auf dem Vormarsch

Das Bild zeigt einen Smartphone-Screen, auf dem jemand ein digitales Abo mit seiner hinterlegten Visa-Karte abschließt.
Abo- und Rentalmodelle sind einer der Payment Trends 2021 (Quelle: Adyen)

Nur noch für das zahlen, was man wirklich braucht – diesen Gedanken haben immer mehr Verbraucher. Dies führt zu einem Wachstum bei Rental-Modellen: Wenn ich etwas nur eine bestimmte Zeit brauche, etwa das Mietauto für Ausflüge im Sommer, möchte ich auch nur die Hälfte der Zeit dafür zahlen. Gleichzeitig wächst der Wunsch nach Regelmäßigkeit und Langfristigkeit: dies bieten Abo-Modelle. Unternehmen, welche sich für das Abo-Geschäftsmodell oder das Angebot von Leistungen „On-Demand“ entscheiden, haben ihr Kerngeschäft vor allem auf den Komfort aufgebaut. Für ihre Kunden ist gerade der reduzierte Aufwand beim Einkaufen ausschlaggebend für ihre Kaufentscheidung bzw. die Anmeldung bei einem Cloud-Service.

Verbraucher müssen sich so um Payment gar keine Gedanken mehr machen. Besonderes Augenmerk sollte daher auch auf der reibungslosen Zahlungsabwicklung liegen, etwa bei der Validierung der Zahlungsdaten bei der Anmeldung oder beim automatischen Aktualisierung von Zahlungsdaten. Ein Best Practice Beispiel aus den USA ist die Schnellkette “Panera Breads” aus den USA. Deren Abo-Angebot für eine Kaffee-Flatrate für 8,99 Dollar im Monat hat zu einem deutlichen Anstieg der Ladenbesuche und Bestellungen geführt. Ebenso bieten Restaurants und Lieferdienst diesen Service in Form von Mitgliedspaketen immer häufiger an. Auch wenn Abo-Modelle in Deutschland noch nicht so etabliert wie in anderen Ländern sind, lohnt es sich, diesen Trend im Blick zu behalten.

4. Network Tokenization ist die Zukunft im E-Commerce

Das Speichern von Kartendaten revolutioniert die Art und Weise, wie wir online bezahlen. Wir können wiederkehrende Dienste abonnieren, bei denen unsere Karte häufig belastet wird, eine Karte speichern, um mit einem Klick einzukaufen oder Karten in einem digitalen Wallet speichern, um sie dann für Online- und Ladenzahlungen zu verwenden. Aber gespeicherte Kartendaten können ablaufen, ungültig werden oder von ausstellenden Banken abgelehnt werden. Dies verschlechtert die Conversion und die Kundenbindung für den Händler.

Tokenization ist ein Verfahren, bei dem sensible Daten durch nicht-sensible Ersatzdaten, dem Token, ersetzt werden. In der Payment-Branche wird es zum Schutz der PAN (Primary Account Number, also der Kreditkartennummer) einer Karte genutzt, die durch eine eindeutige Zahlenfolge ersetzt wird. Sie sind in ihrer Verwendung eingeschränkt, zum Beispiel auf ein bestimmtes Gerät, einen bestimmten Händler, eine bestimmte Transaktionsart oder einen bestimmten Kanal.

Dynamisch aktualisierte Netzwerk-Tokens helfen Händlern, höhere Autorisierungsraten zu erzielen und das Betrugsmanagement zu vereinfachen. Kartendaten werden in Echtzeit aktualisiert, auch wenn eine physische Zahlungsmethode aufgrund von Betrug gesperrt wurde. Abgelaufene Karten, ungültige Kontonummern und CVV/CVC-Fehler führen so nicht mehr zu einer Ablehnung der Zahlung und somit zu einer verbesserten Nutzererfahrung während des Checkout- und Zahlungsprozesses. Gerade für Abo-basierte Geschäftsmodelle und für Unternehmen, deren Umsatz in wesentlichem Umfang auf Wiederholungskäufen basiert, bietet sich Tokenization besonders an.

Über Alexa von Bismarck

Profilbild von Alexa von Bismarck
Alexa von Bismarck (Quelle: Adyen)

Alexa von Bismarck ist seit 2013 für Adyen tätig und seit Mai 2018 Country Managerin Deutschland. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich Payment führt Alexa von Bismarck Adyens Expansion in Deutschland fort. Als weltweit einziger Zahlungsanbieter für Unified Commerce bietet der europäische Zahlungsdienstleister Händlern eine einheitliche Plattform, um Zahlungen über alle Verkaufskanäle direkt mit Visa, Mastercard und anderen weltweit genutzten Zahlungsmethoden abzuwickeln.


Du findest diesen Artikel interessant? Dann interessiert Dich vielleicht auch dieser Gastbeitrag von Alexa von Bismarck: „Warum Payment über die Zukunft von Amazon & Co. entscheidet

Veröffentlicht in Meinung, Payment und verschlagwortet mit , , , .