PSD2, das Girokonto und die Banken

Eigentlich sollte man meinen, dass zur PSD2-Richtlinie der Europäischen Union alles Wesentliche gesagt und geschrieben ist. Eigentlich! Denn unterhält man sich mit Bänkern über die Auswirkungen, erhält man oftmals nur ein Schulterzucken. Im besten Fall weiß das Gegenüber dann zumindest, dass jetzt „irgendwelche Fintechs auf unsere Kundendaten zugreifen können.“ Dabei hat die PSD2 das Potential, die Finanzbranche nachhaltig zu verwandeln. In diesem Artikel beleuchte ich, was die Bänker alles übersehen.

Mit der ursprünglichen „Payment Services Directive“ („PSD 1“) hatte die Europäische Union vor etwa 10 Jahren das Ziel verfolgt, Zahlungsdienste in der EU zu harmonisieren und damit den Wettbewerb zu erhöhen. Ende 2015 wurde die Richtlinie dann nach einem Review umfangreich überarbeitet und die als PSD2 bekannte „Revised Payment Service Directive“ veröffentlicht, die bis Januar 2018 in nationales Recht umgesetzt werden muss.

Neben vielen Verbraucherschutzregeln wie z.B. der starken Kundenauthentifizierung oder Haftungsgrenzen bei Schadenfällen, stellt der sogenannte Access to Account („XS2A“) die wohl unterschätzteste Neuerung der überarbeiteten Richtlinie dar. Mit XS2A werden die Banken erstmals per Gesetz dazu gezwungen, dritten Dienstleistern Zugang zu Kundenkonten zu gewähren.  Das sind in der Denke der meisten Bänker dann die Fintechs wie Outbank oder Numbrs oder aber Zahlungsdienstleister wie SOFORT. Aber weiter als bis hierhin reicht die Phantasie der Anzugträger meistens nicht.

Banken verkennen PSD2 – und verpennen deshalb Multibanking

Und das ist fatal, denn die vermeintlich erkannte Gefahr ist faktisch gar keine (mehr). Denn all diese Dienste funktionieren auch heute schon problemlos. In den meisten Ländern Europa via Screen Scraping und in Deutschland sogar oftmals bequem per HBCI-/FinTS-Schnittstelle. Zwar verstößt die Weitergabe von PIN und TANs derzeit noch gegen die AGB bzw. die Sonderbedingungen für das Online Banking der Banken – allein: an der gelebten Praxis ändert das schon heute nichts. Dabei liegen Chancen und Risiken der PSD2 für die Banken nicht (nur) darin, dass ein paar kleine Fintechs Mehrwertdienste anbieten.

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PSD2, das Girokonto und die Banken: nur Schulterzucken?

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