DevOps beschleunigt die digitale Transformation von Versicherungen

Auch die Versicherungswelt hat sich auf den Weg gemacht, digital zu werden. In den letzten Jahren konnten zukunftsorientierte Anbieter durch den Einsatz disruptiver Technologien bereits große Vorteile aus Initiativen zur digitalen Transformation ziehen. Immer mehr Versicherer wollen ihre Geschäftsmodelle modernisieren, um sowohl die digitale Kundenerfahrung als auch die Qualität ihrer digitalen Abläufe zu verbessern. Ein Gastbeitrag von Abhishek Mukherjee .

Im Mittelpunkt jeder digitalen Transformation steht digitale Technik. Diese Technik hat sich in einem langen Prozess erheblich weiter entwickelt. Jenseits der traditionellen Software-Entwicklung hat sich eine schnellere, effizientere und neue Arbeitsweise durchgesetzt. Werfen wir einen genaueren Blick auf die Veränderungen, die das digitale Engineering gleichzeitig effizienter und spannender machen!

Digitalisieren mit DevOps

Eines der beliebtesten Themen im Zusammenhang mit der Digitalisierung eines jeden Unternehmens ist heute DevOps. DevOps steht für ein Umdenken in Organisation und Unternehmenskultur. Es beschleunigt den IT-Betrieb durch kontinuierliche Entwicklung, kontinuierliche Tests, kontinuierliche Integration, kontinuierliches Deployment und kontinuierliche Überwachung.

Im Laufe der Zeit haben die meisten Unternehmen bereits vom traditionellen Wasserfallmodell in der Softwareentwicklung hin zu einem agilen Modell gewechselt. DevOps geht noch einen Schritt weiter. Es automatisiert jede Stufe und nutzt dazu eine Vielzahl von Tools, von der Quellcodeverwaltung (Git, SVN) über Build (Maven, Ant, Gradle), Testing (Selenium, JUnit), Integration (Jenkins), Deployment (Puppet, Chef, Ansible) und Monitoring (NewRelic, Sensu, Nagios).

DevOps punktet in kognitiver Hinsicht – wenn beispielsweise ein neuer Code eingeführt wird, laufen viele automatisierte Checks ab, vom Code-Check-in bis zur Bereitstellung und Produktion, um sicherzustellen, dass die Qualität durchgehend erhalten bleibt und die Ausführungsgeschwindigkeit hoch ist. Der Grund dafür ist, dass es sich um einen nahtlos integrierten und verwalteten Ablauf handelt, und nicht um Aktivitäten, die von unzusammenhängenden Entwicklungs-, Test-, Erstellungs-, Bereitstellungs- und Betriebsteams durchgeführt werden.  DevOps ermöglicht auch eine kontinuierliche Überwachung der zu entwickelnden Software.

Wie relevant ist DevOps heute für die Versicherungswirtschaft und welche Vorteile bietet es für die Anbieter? Dazu muss man verstehen, wie sich IT-Lösungen für Versicherer entwickelt haben.

DevOps in der Versicherungswirtschaft

Jahrelang haben sich Versicherer durch schwergewichtige Produktimplementierungen, Core-Suite-Upgrades, umfangreiche Data-Warehousing-Projekte, SOA/BPM-Implementierungen usw. festgefahren. Viele hatten mit hohem Aufwand zu kämpfen, scheiterten an Implementierungen mit gravierenden Risiko- und Kostenfolgen und entwickelten daher einen gewissen Vorbehalt gegenüber IT-Innovationen.

Das hat sich geändert, nicht zuletzt dank InsurTech wurde die Aussicht auf IT-Projekte mit Mehrwert neu bewertet. Von langwierigen Implementierungen verlagerte sich der Fokus auf die Entwicklung relativ leichter Lösungen mit viel kürzeren Implementierungszyklen und noch schnelleren Piloten. Technologien wie Robotic Process Automation (RPA), Chatbots, Conversational AI, Machine Learning, Computer Vision, IoT, Cloud etc. haben Türen für technische Experimente geöffnet. Infolgedessen überschlugen sich die Entwickler mit dem Bau schnell funktionsfähiger Prototypen, die die Kernsysteme ergänzen und sich schnell amortisieren. Damit hat die Art, wie Lösungen geplant werden, geändert. Wichtig ist dabei, dass die Entwicklung von IT-Ressourcen und die Bereitstellung neuer digitaler Services Innovationen fördern und genau an dem Punkt setzt DevOps an. Die Versicherungsbranche gewinnt durch höhere Geschwindigkeit und Agilität.

Versicherer erkennen, dass eines der größten Probleme aus geschäftlicher Sicht darin liegt, dass Services im Vergleich zum Wettbewerb nicht in ausreichender Qualität und Geschwindigkeit erbracht werden. DevOps ist unerlässlich, um digitale Dienste schnell und qualitativ hochwertig bereitstellen zu können. Das macht es zu einem tragenden Element einer erfolgreichen digitalen Transformation.

Interessanterweise tragen mehrere Faktoren gemeinsam zum wachsenden Appetit auf DevOps bei. Während die Endkunden sich zunehmend „digital engagieren“, wächst der Cloud-Sektor, insbesondere in Form von Plattform-as-a-Service-Angeboten (PaaS), schnell an. Versicherer haben heute die Gelegenheit, sich dieses Szenario zunutze zu machen, um neuere digitale Assets effektiv bereitzustellen und die Erfahrung nahtlos an ihre Kunden weiterzugeben. In dem Prozess erhöhen sie auch die Stabilität ihres Unternehmens und beseitigen häufig gleich auch notwendige Übel wie Ausfallzeiten infolge der Einführung neuer Funktionen.

Neben DevOps ist DevSecOPs eine weitere interessante Weiterentwicklung. Sie bringt das Konzept der Sicherheitskonformität frühzeitig in den Lebenszyklus der Anwendungsentwicklung ein und ist damit besser in der Lage, Schwachstellen zu minimieren. Durch die Integration von Security in jede Phase des Entwicklungsprozesses können Unternehmen die Einführung stabiler Anwendungen beschleunigen. Sicherheitsfunktionen wie Identitäts- und Zugriffsmanagement, Firewalls und Schwachstellen-Scanning zählen zu den relativ einfachen Optionen, die sich als Startpunkt eignen.

Gemeinsam haben DevOps und DevSecOps das Potenzial, zukünftigen IT-Entwicklungs- und Innovationsprojekten einen deutlichen Startvorteil zu verschaffen. Davon wird die Versicherungswirtschaft enorm profitieren.

Zum Autor:

Abhishek Mukherjee

Abhishek Mukherjee, Digital Practice Head for Insurance Vertical bei Wipro Technologies, verfügt über rund 17 Jahre globale Branchenerfahrung mit einer starken vertikalen Ausrichtung von Insurance. Abhishek hat einen B.E. in Computer Science & Technology vom Indian Institute of Engineering Science and Technology Shibpur und einen Executive MBA vom IIM Lucknow.

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