Spätestens seit Corona steigt die Nutzung von Zahlungen per Kredit- und Debitkarten spürbar an. Viele Verbraucher besitzen gleich mehrere solcher Karten von verschiedenen Banken. Das führt allerdings oft zu echten Platzproblemen im Portemonnaie – von den vielen zu merkenden PINs einmal ganz abgesehen. Eine Lösung für dieses Problem verspricht das Fintech Curve: die Karte, die (fast) alle anderen vereint. [Feature-Update: 03.01.2021]
Die Curve ist eine moderne MasterCard
Die Curve-Karte ist eine MasterCard und wird von einem britischen Fintech-Startup in Kooperation mit Wirecard Card Solutions herausgegeben. Sie wird aktuell an Kunden in fast allen Ländern Europas ausgegeben und ist in der blauen Basisversion kostenlos. Daneben gibt es zwei kostenpflichtige Premium-Modelle: Black für 9,99 Euro im Monat und Metal für 14,99 Euro.

Da es sich bei der Curve um eine moderne physische MasterCard handelt, kann sie sowohl an der Supermarktkasse per Magnetstreifen, EMV-Chip oder NFC als auch online und am Geldautomaten eingesetzt werden. Das mittlerweile veraltete „Ritsch-Ratsch-Verfahren“ wird dagegen mangels Hochprägung der Kartendaten nicht unterstützt. Kein Problem, denn in der Praxis spielt es jedenfalls in Deutschland keine Rolle mehr.
Zahlungen mit der Curve sind grundsätzlich kostenlos, Barabhebungen in der Heimatwährung im Rahmen einer Fair-Use-Policy ebenfalls. Kosten entstehen allerdings eventuell bei internationalen Barabhebungen (es gilt je nach Kontomodell eine Freigrenze von 200, 400 bzw. 600 Euro pro Monat).
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Zahlungen in Fremdwährungen profitieren dagegen von einer gebührenfreien Konvertierung zum sog. „Interbanken-Kurs“. Bei der blauen Curve können allerdings maximal 500 britische Pfund pro Monat gebührenfrei konvertiert werden, bei den kostenpflichtigen Modellen Black und Metal gelten dagegen keine Limitierungen.
Beim Kontomodell Metal kann der Kunde zwischen farbigen Karten in blau, rot und rosé gold wählen. Gegenüber der schwarzen Karte wurde die Grenze für „foreign ATM withdrawals“ auf 600 britische Pfund pro Monat angehoben und noch eine Mietwagen-Versicherung eingebaut. Letztlich dürfte es den meisten Nutzern aber vor allem um die coole Metallkarte gehen.
Eigenes Cashback-Programm
Verbunden ist die Curve-Karte mit einem eigenen Rewards-Programm. Das war in der Anfangsphase für Nutzer außerhalb von UK eher unattraktiv. Seit Februar 2018 wurde das Rewards-Programm allerdings deutlich überarbeitet und ausgebaut. Nun ist es so, dass neue Nutzer je nach Variante wahlweise bei drei („blau“ / „schwarz“) bzw. 6 („Metal“) Unternehmen 1% Cashback erhalten. Das gilt bei der blauen Curve allerdings nur als Einführungsangebot während der ersten 90 Tage nach Aktivierung der Karte, bei den beiden kostenpflichtigen Karten dagegen unbegrenzt.
Das Cashback fließt dabei auf ein virtuelles Kartenkonto innerhalb der App. Dieses kann als alternatives Abrechnungskonto für die Curve ausgewählt und für Zahlungen genutzt werden. Mit Amazon, Apple, Mc Donald’s und Lidl sind mittlerweile einige sehr interessante Cashback-Partner an Bord, bei denen gepunktet werden kann.

Alles in Allem ist das Cashback-Programm mittlerweile also recht attraktiv, denn das Cashback kommt on-top zu eventuell bereits vorhandenen Cashback-Programmen der eingebundenen Karten. Die komplette Liste aller Cashback-Partner findet ihr hier.
Was die Curve so besonders macht

Bis hierhin wäre die Curve nur eine weitere, wenn auch sehr gute, MasterCard und sicherlich keinen eigenen Artikel wert. Was sie so besonders macht, ist die App hinter der Curve-Karte. Denn in der App hinterlegt der Nutzer beliebig viele Kredit- und/oder Debitkarten als mögliche Belastungsquellen. Vor jeder Zahlung mit der Curve kann sich der Nutzer aussuchen, welche Karte im Hintergrund belastet werden soll. Die Betonung liegt auf ‚kann‘, denn die App merkt sich die letzte Einstellung. Deshalb wird die App nur immer dann benötigt, wenn man eine andere als die aktuell gewählte Karte belasten will.
Sobald der Nutzer mit der Curve bezahlt, erhält er eine Push-Notification auf sein Smartphone. Wer will, kann sich zusätzlich auch noch eine E-Mail-Benachrichtigung senden lassen. Die Umsätze werden automatisch kategorisiert (manuelle Korrekturen sind möglich) und können später mit der umfangreichen Suchfunktion wiedergefunden werden. In der Timeline werden sämtliche Curve-Umsätze chronologisch angezeigt, wobei vor jedem Umsatz ein Symbolbild der jeweils genutzten Belastungskarte angezeigt wird. Zusätzlich gibt es in der Wallet selbst eine separate Timeline für jede hinterlegte Karte.
Apple Pay und Google Pay für alle Karten
Seit Januar 2020 kann die Curve-Karte in Apples Bezahldienst Apple Pay eingebunden werden und seit September 2020 zudem in Google Pendant Google Pay. Damit sind in der Folge sämtliche hinterlegten Kreditkarten ebenfalls für die beiden Mobile Payment-Dienste freigeschaltet, auch wenn die herausgebende Bank sich bisher nicht zu einer Zusammenarbeit mit den beiden Big Techs durchringen konnte.
In UK wird zusätzlich sogar Samsung Pay unterstützt – der proprietäre Zahlungsdienst des asiatischen Smartphone-Riesen. Mangels entsprechender breiter Akzeptanz von Samsung Pay dürfte das aktuell allerdings niemanden hinter dem Ofen hervorlocken.
Was die App sonst noch bietet
Im Homemenü hat der Nutzer alle hinterlegten Karten sowie die dazugehörigen Umsätze im Überblick. In den Details der Karte können die Bezeichnung, das Kartenlogo und die Belastungswährung der jeweiligen Karte eingestellt werden. Hier kann man zudem festlegen, ob man bei Umsätzen eine Benachrichtigung per E-Mail wünscht. In den einzelnen Umsätzen bietet die App weitere Funktionen. So können die Umsätze mit Kommentaren versehen oder ein Foto des Kassenbelegs hinterlegt werden. Auch die die automatische Kategorisierung des Umsatzes kann an dieser Stelle manuell korrigiert werden.
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Ein echtes Highlight ist die Funktion „Go Back in Time“. Sollte man beim Bezahlen versehentlich die falsche Karte ausgewählt haben, kann man damit binnen 90 Tagen einfach und bequem im Nachhinein die richtige Karte auswählen. Die ursprünglich gewählte Karte erhält ein Refund und die richtige Karte wird belastet. Diese Zeitreisen-Funktion ist äußerst praktisch und hat sich im Einsatz bewährt.
Auch Loyalty-Programme unterstützt Curve seit Mitte 2020. Die entsprechende Karte wird wahlweise per Kamera eingelesen oder manuell eingegeben. Bei Bedarf wird dann der dazugehörige Barcode auf dem Display angezeigt und kann dann am POS gescannt werden. Separate Apps wie beispielsweise Stocard werden damit überflüssig.
[Update] Hammer-Feature „Anti-Embarrassment-Mode“
Neues Highlight seit Mitte Dezember 2020 ist der sogenannte „Anti-Embarrassment-Mode“, der einem gelegentliche unangenehme Situationen an der Ladenkasse ersparen soll. Denn hin und wieder soll es ja vorkommen, dass man an der Ladenkasse bezahlen will und die Zahlung vom System abgelehnt wird, weil das Limit der verwendeten Kasse ausgeschöpft ist. Wenn unsensibles Kassenpersonal das lautstark mit einem „Da ist Ihr Konto wohl überzogen“ quittiert und alle Umstehenden wahlweise hämisch, mitleidig oder verständnislos gucken, kann das schon peinlich sein.
Genau hier setzt der „Anti-Embarrassment-Mode“ an. Bei der Einrichtung des Modus kann man bis zu zwei „Backup-Karten“ auswählen, über die Zahlungen notfalls abgewickelt werden. Ist beispielsweise die Amazon-Visa normalerweise die erste Wahl, und das Limit reicht dann an der Kasse doch nicht mehr für den Einkauf aus, weicht die Curve automatisch z.B. auf die Sparkassen-Mastercard aus, ohne dass man selbst tätig werden muss oder das Kassenpersonal etwas mitbekommt.
Ein solches Feature hätte mich in der Vergangenheit schon das eine oder andere Mal vor blöden Situationen am POS gerettet. Klasse, dass die Curve jetzt damit ausgestattet ist.
Wo die Curve noch schwächelt
Die Curve nebst App ist damit ein wirklich praktischer Begleiter in allen Shopping-Situationen. Dennoch gibt es noch an der einen oder anderen Stelle Luft nach oben. Der größte Knackpunkt für den deutschen Nutzer ist die fehlende Unterstützung der Girocard. Zwar ist das Team nach eigener Aussage an dem Thema dran – diese Aussage ist allerdings auch schon über mehrere Jahr alt, ohne dass hier etwas passiert wäre.
Zudem unterstützt Curve aktuell ausschließlich VISA und MasterCard. Wer eine American Express sein eigen nennt, kann sie nicht (mehr) in der App hinterlegen. Zwischenzeitlich war das zwar möglich, allerdings hat American Express Anfang 2019 den Händlervertrag mit Curve überraschend wieder aufgekündigt. Auch exotischere Karten wie Diner’s, CJB oder China Union Pay werden nicht supported – was allerdings zu verschmerzen sein dürfte.
Meine Wunschliste
Seit meinem ersten Test der Curve-App ist meine Wunschliste kleiner und kleiner geworden. Die Macher von Curve leisten tatsächlich sehr gute Arbeit und entwickeln das Angebot ständig weiter. Übrig geblieben ist neben einigen Kleinigkeiten nur noch ein wesentlicher Wunsch:
Das eine wäre der Ausbau zu einer richtigen Wallet, in der ich auch meine Girokonten direkt als Abrechnungskonten hinterlegen kann. Damit würde sich der Nutzen nochmals spürbar erhöhen, denn bei einer Vielzahl von Banken kostet die Kreditkarte zum Konto auch weiterhin eine jährliche Gebühr. Die könnte ich mir als Kunde sparen, wenn die Curve direkt mit dem Girokonto abrechnen würde.
Mein Fazit
Alles in allem ist die Curve bereits heute eine runde Sache und die App wird laufend weiterentwickelt. Sie ist mittlerweile meine absolute Standardkarte geworden – alle anderen Kreditkarten schlummern nun sicher und wohlbehalten im Bankschließfach. Ich kann sie nur wärmstens empfehlen.
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* Hinweis zur Transparenz: Auch ich erhalte einen Reward in Höhe von 5 britischen Pfund, wenn Ihr Euch über diesen Bonuscode anmeldet. Ihr habt dadurch allerdings keinen Nachteil.
Zum Unternehmen

Curve 1 Limited
E-Mail: support@curve.app
Web: curve.app*
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Habe die Karte schon eine ganze Zeit und will sie nicht mehr missen
So praktisch wenn man statt 4 Karten nur noch eine hat
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